Audi RS Q e-tron
Audi dominiert Dakar: Sainz siegt, aber doppeltes Drama um Ekström

01.01.2022 | Stand 17.09.2023, 6:25 Uhr

Nach dem Sieg im Prolog führte das Audi-Duo Mattias Ekström/Emil Bergkvist auch lange auf der ersten Etappe, ehe Audi-Teamkollege Carlos Sainz noch vorbeischoss. Die Schweden fuhren die drittschnellste Zeit, wurden allerdings später auf Rang 15 zurückversetzt. Foto: Imago Images

Besser hätte der Auftakt zur Rallye Dakar für Audi fast nicht laufen können: Den Prolog und die erste Etappe gewannen die Ingolstädter mit ihren Elektrorennern. Doch die Gesamtführung von Carlos Sainz wird etwas überschattet vom sportlichen Drama um Teamkollege Mattias Ekström.



Da staunte sogar der Junior vor Ort, was sein Vater noch alles draufhat: einen perfekten Auftakt für Audi bei der Rallye Dakar. Carlos Sainz senior brauste am Neujahrstag auf der ersten Etappe allen Konkurrenten davon und bescherte dem Ingolstädter Autobauer den Tagessieg – und natürlich auch die Gesamtführung bei dem Motorsport-Klassiker in der saudischen Wüste.

Vor den Augen von Sohn Carlos junior (Formel-1-Pilot bei Ferrari) schnappte sich „El Matador“ den Triumph auf den letzten Kilometern der Schleife um das Sea Camp am Roten Meer. Mit einem gehörigen Druck aufs Gaspedal in der Schlussphase fing der zweifache Rallye-Weltmeister („Das Auto funktionierte wie ein Uhrwerk“) mit Beifahrer Lucas Cruz noch ihre Audi-Teamkollegen Mattias Ekström/Emil Bergkvist ab, die auf der 367 Kilometer langen Sonderprüfung über mehr als drei Stunden geführt hatten.

Die beiden Schweden knüpften im elektrisch angetriebenen RS Q e-tron nahtlos an ihren starken Auftritt beim Dakar-Prolog an Silvester an, als sie auf den kurzen 13 Kilometern rund ums Fahrerbiwak die schnellste Zeit in den Wüstensand gebrannt hatten. An Neujahr rollte der zweifache DTM-Champion Ekström als vermeintlicher Dritter ins Ziel, fand sich aber kurz darauf zurückversetzt auf Rang 15 – mit einem 15-minütigen Aufschlag versehen, für den es zunächst keine öffentliche Erklärung der Veranstalter gab.

Zweite Etappe am Montag



Nur 23 Sekunden hinter Tagessieger Sainz, der kurz vor Start der Sonderprüfung noch einen Platten flicken musste, eroberte der neunfache Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb im Prodrive Hunter den zweiten Platz. Der Elsässer bewies damit gleich, dass er definitiv auf einer Mission für seinen ersten Dakar-Gesamtsieg unterwegs zu sein scheint. Auf Ekströms dritten Rang stieß der Saudi Yazeed Al Rajhi mit seinem deutschen Beifahrer Dirk von Zitzewitz im Toyota Hilux vor (+1:59). Ihr Teamkollege, der Titelverteidiger Nasser Al-Attiyah, landete mit schon 7:19 Minuten Rückstand auf Platz sieben. Der dritte Audi-Pilot Stéphane Peterhansel schob sich noch in die Top 10,„Monsieur Dakar“ (14 Gesamtsiege!) liegt 8:54 Minuten auf Sainz zurück. Am Montag geht es auf der zweiten von 14 Etappen über 430 Wertungskilometer vom Sea Camp ins Landesinnere.