„Auch das ist Mittelstand"

Stadtrat Pauling will kommunale Freiflächen tagsüber für die Clubszene öffnen lassen

19.06.2020 | Stand 19.06.2020, 8:29 Uhr
Rat2 −Foto: SCHMATLOCH

Stadtrat Pauling will kommunale Freiflächen tagsüber für die Clubszene öffnen lassen

(ty) Bei der gestrigen Stadtratssitzung konnte die Linke mit einer ungewöhnlichen Idee zu vorgerückter Stunde noch die Herzen aller anderen Stadträte erobern: Sie will wie berichtet kommunale Freiflächen tagsüber für die Clubszene öffnen lassen, damit Discobetreiber oder Gastronomen mit Tanzbetrieb dort Freiluftveranstaltungen aufziehen und Einnahmen generieren können. Bisher gebe es ja überhaupt keine Perspektive für diesen "Wirtschaftszweig", was Corona-Lockerungen durch die Staatsregierung betrifft. "Auch das ist Mittelstand", sagte Christian Pauling, der im Stadtrat den Posten des Lobbyisten für die jüngere Generation übernommen hat. Nicht nur die Betreiber seien dabei im Blick, "das ist ein ganzes Ökosystem" - mit Bedienungen, Barpersonal, Technikern und vielen mehr. "Die jungen Leute rechnen es Ihnen hoch an, wenn Sie das ermöglichen würden", warb Pauling im Gremium - mit Erfolg. Bis zur Sitzung des Kulturausschusses am 8. Juli soll die Verwaltung ein Papier zur Entscheidung auf den Tisch legen, wie das Projekt umgesetzt werden kann. "Wenig Kosten für uns und dann Umsatz mit wenigen Mitteln generieren", so der Grundsatz. Die Zeit eilt aber freilich: Nicht nur wegen der Corona-bedingt teils prekären Finanzlage der Clubs und Gastronomen, sondern auch wegen des Wetters: Der Sommer ist kurz. Und ab September, das ist klar, würde sich ein Start der mutmaßlichen Serie mit Freiluftveranstaltungen kaum mehr rentieren. Pauling stellte aber auch für die möglicherweise besorgte Bevölkerung klar: "Wir wollen, dass hier keine Regeln aufgehoben werden. " Alles soll und muss in geordneten, von der Stadt vorgegebenen Bahnen laufen.