Sender seit Dienstag abgeschaltet
ARD sendet nur noch in HD: Das können Betroffene tun, wenn sie vor schwarzen Bildschirmen sitzen

07.01.2025 | Stand 07.01.2025, 21:33 Uhr |

Seit Dienstag hat die ARD die Ausstrahlung ihres Programms in Standardqualität (SD) abgestellt und sendet ab sofort nur noch in HD. Wer seinen Fernseher noch nicht entsprechend umgestellt hat, sitzt nun womöglich vor einem schwarzen Bildschirm. − Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Die ARD schaltet die Ausstrahlung ihres Programms in Standardqualität (SD) ab und sendet ab sofort nur noch in HD. So mancher saß am Dienstag vor einem schwarzen Bildschirm. Das können Betroffene tun, um die Programme wieder zu empfangen.

  

Betroffen von der Umstellung sind insbesondere Nutzerinnen und Nutzer, die per Satellit Fernsehen schauen, aber auch Kabelbetreiber haben angekündigt, die SD-Kanäle abzuschalten, wie die ARD am Dienstag mitteilte. Die Ausstrahlung über SD und HD gleichzeitig sei mit einem „deutlichen Mehraufwand“ verbunden, begründete sie die Umstellung.

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Neben dem Sender Das Erste sind die Dritten Programme der Landesrundfunkanstalten (BR, hr, MDR, NDR, Radio Bremen, rbb, SR, SWR und WDR) von der Abschaltung betroffen. Auch sie werden per Satellit ab Dienstag nicht mehr in Standardqualität zu empfangen sein. Auf Kabelnutzer wirkt sich die Umstellung laut ARD nicht direkt aus. Die Netzbetreiber entscheiden selbst, ob sie SD-Übertragung weiter anbieten. Viele kündigten jedoch bereits an, das ab Dienstag ebenfalls nicht mehr zu tun.

HD steht für hochauflösendes Fernsehen, die Bilder sind schärfer und detailreicher. Die ARD will mit der Umstellung mehrere Millionen Euro pro Jahr einsparen und erhofft sich eine Verringerung des eigenen Co2-Ausstoßes. Die doppelte Ausstrahlung sei mit einem „hohen Energieaufwand“ verbunden, zudem seien neue TV-Geräte mit HD-Funktion in der Regel energieeffizienter als ältere Modelle.

  

Die meisten Haushalte verfügen über HD-fähige Endgeräte



Nach ARD-Angaben verfügen deutlich über 90 Prozent der Haushalte mittlerweile über ein HD-fähiges Endgerät. Es sei nur noch „eine verschwindend kleine Gemeinde, die SD-TV-Programme schaut“, erklärte Jörg-Peter Jost vom Hessischen Rundfunk gegenüber der „Tagesschau“. Er leitet die technische Abschaltung der SD-Sender.

Auch einer Umfrage im Zuge des Astra TV Monitors aus dem Jahr 2023 zufolge empfingen 92,5 Prozent aller Haushalte bereits 2023 Fernsehen in HD-Qualität. Von der Abschaltung betroffen wären demnach Stand 2023 etwa 2,7 Millionen Haushalte, die nicht über die besser auflösende Technologie verfügen.

HD-fähiges TV-Gerät oder Receiver nötig



Um HD-Programme empfangen zu können, ist ein entsprechendes TV-Gerät oder ein Receiver nötig. Satellitenreceiver sind für unter 30 Euro im Fachhandel erhältlich, erklärte die ARD. Die meisten Fernseher, die nach 2015 gekauft wurden, haben die HD-Funktion bereits integriert. Dann kann oftmals ein erneuter Suchlauf helfen, um die entsprechenden Programme zu finden.

Auch beim zweiten Programm erfolgt die Abschaltung der SD-Sender noch in diesem Jahr. Das ZDF kündigte die Umstellung für den 18. November an. Diese gilt auch für 3sat, den Kinderkanal Kika sowie ZDFinfo und ZDFneo.

Was Betroffene laut Verbraucherschützer tun können



Zuschauerinnen und Zuschauer werden unter anderem über Laufbänder und Einblendungen in den SD-Programmen über deren Abschaltung informiert. Die Verbraucherschützer geben Betroffenen folgende Tipps:

1. Sendersuchlauf starten: In den meisten Fällen reiche bereits ein einfacher Sendersuchlauf, sofern der Fernseher nicht älter als 10 bis 12 Jahre ist. Denn in vielen modernen Modellen stecke bereits ein HD-Empfänger, oft auch als HD-Receiver bezeichnet.

2. HD-Receiver anschaffen: Wer einen noch älteren Fernseher besitzt und diesen mit einem Satelliten- oder Kabelreceiver nutzt, muss wahrscheinlich einen neuen, externen HD-Receiver kaufen. Diese seien bereits ab 30 Euro erhältlich und ermöglichten den Empfang in hochauflösender Qualität.

3. Neuanschaffung erwägen: Selbst wer noch einen Röhrenfernseher besitzt, kann die genannten Programme weiter schauen, wenn er oder sie einen externen HD-Receiver kauft (Achtung: Auf die passenden Anschlüsse achten!). Allerdings sei allein schon aus Gründen der Energieeffizienz die Überlegung angebracht, ob dann nicht der Kauf eines neuen Fernsehers mit integriertem HD-Empfangsteil sinnvoller ist.

− afp/dpa