Arbeitslosenquote in der Region sinkt um 0,1 Punkte und pendelt sich bei 2,1 Prozent ein
Arbeitsmarkt in guter Verfassung

03.05.2022 | Stand 03.05.2022, 10:08 Uhr
Agentur für Arbeit −Foto: Jens Kalaene, dpa

„Zu Beginn des zweiten Quartals zeigt sich der regionale Arbeitsmarkt in guter Verfassung. Die Frühjahrsbelebung setzt sich fort, die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen geht weiter zurück und der Bestand an gemeldeten offenen Stellen übertrifft das Vorkrisenniveau“, zieht Johannes Kolb, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ingolstadt, eine durchaus positive Bilanz der aktuellen Entwicklung. Allerdings sind die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und die der Pandemie nach wie vor deutlich spürbar. Vor allem zeigt sich dies in Arbeitsausfällen durch Verzögerungen in den Lieferketten.

Im Berichtsmonat April waren im Stadtgebiet Ingolstadt und in den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen insgesamt 6065 Personen von Arbeitslosigkeit betroffen, 281 weniger als noch im März und 1947 weniger als vor einem Jahr.

Die Arbeitslosenquote sinkt um 0,1 Punkte und pendelt sich bei guten 2,1 Prozent ein. Vor Jahresfrist lag sie noch bei 2,7 Prozent. Erfreulich, dass auch Ältere und Personen mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit vom positiven Trend profitieren. Differenziert man die von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen nach Rechtskreisen, sind 3492 bei den Agenturen für Arbeit gemeldet (Arbeitslosenversicherung) und 2573 bei den Jobcentern (Grundsicherung).

Stellenmarkt
Der aktuelle Bestand an gemeldeten offenen Stellen belegt den Bedarf der Betriebe nach passenden Arbeitskräften. 4361 vakante Arbeitsplätze waren den Vermittlungsfachkräften zum Stichtag im April gemeldet, sechs mehr als im März und 1053 mehr als vor Jahresfrist.

Qualifizierung
„Auch wenn die derzeitigen Arbeitsmarktaussichten aufgrund der globalen Krisen und deren Auswirkungen mit großen Unsicherheiten behaftet sind, erweist sich der lokale Arbeitsmarkt stabil und aufnahmefähig“, sagt Johannes Kolb.

Der Agenturleiter führt weiter aus: „Im Vergleich zum Vorjahr melden sich weniger Menschen neu oder erneut bei uns. Dies deutet darauf hin, dass die Betriebe an ihren Mitarbeitern festhalten. Der hohe Stellenbestand zeigt zudem, dass zahlreiche Unternehmen Personalbedarf haben.“ Jedoch profitieren nicht alle Bewerber gleichermaßen davon: Von den 4361 bei der Agentur für Arbeit gemeldeten Arbeitsplätze sind 2623 für Fachkräfte ausgeschrieben. Dem gegenüber stehen 1945 qualifizierte Fachkräfte, die bei der Agentur für Arbeit gemeldet sind. Somit kommen hier 74 Bewerber auf 100 Stellen. Ganz anders sieht es im Helferbereich aus: Hier sind 320 arbeitslose Personen je 100 Stellen gemeldet.

Und auch was die Berufsgruppen betrifft, sind die Chancen auf eine neue Stelle unter-schiedlich: Während bei den Berufen in der Produktion und Fertigung sowie Gesundheit und Erziehung mehr Stellenangebote als Bewerber gemeldet sind, sieht das Verhältnis in der Logistik, bei den Sicherheitsdiensten, im kaufmännischen Bereich und in der Verwaltung genau umgekehrt aus.

Der Vorsitzende der Geschäftsführung erklärt weiter: „Die Zahlen zeigen, dass die erworbenen Qualifikationen für die Arbeitsplatzsuche und -sicherheit eine wichtige Rolle spielen.“ Direkt an Betriebe, Beschäftigte und Arbeitsuchende gewandt fügt er hinzu: „Die Agentur für Arbeit unterstützt eine Vielzahl an Qualifizierungen und Weiterbildungen. Als Beispiele möchte ich die Ausbildungen im Pflegebereich, in handwerklichen Berufen oder im kaufmännischen Bereich nennen. Zudem fördern wir auch Anpassungsqualifizierungen und Vorbereitungslehrgänge auf Externen-Prüfungen.“

Die Lehrgangskosten sowie Zuschüsse zum Lohn können teilweise oder sogar vollständig übernommen werden. Außerdem kann ein pauschalierter Arbeitgeberanteil am Gesamtsozialversicherungsbeitrag erstattet werden. Die Weiterbildung muss mindestens 120 Stunden umfassen und bei der Durchführung der Qualifizierung sind die Betriebe flexibel – beispielsweise hinsichtlich der Schulungszeiten: Diese können in Vollzeit, Teilzeit oder berufsbegleitend stattfinden.

Über die näheren Fördervoraussetzungen informieren die Ansprechpartner bei der Agentur für Arbeit gerne. Arbeitsuchende können ihre Vermittlungsfachkraft direkt ansprechen oder die kostenlose Servicenummer 0800 4 5555 00 nutzen. Betriebe können sich an ihren persönlichen Ansprechpartner im Arbeitgeber-Service wenden. Falls dieser nicht bekannt ist, ist der Arbeitgeber-Service auch unter der kostenlosen Servicenummer 0800 4 5555 20 erreichbar.

Im Stadtgebiet Ingolstadt hat sich die Zahl der arbeitslosen Menschen im Berichtsmonat April um 45 Personen verringert und liegt damit aktuell bei 2498 Betroffenen (Vor-jahr: 3187). Die aktuelle Arbeitslosenquote veränderte sich gegenüber dem Vormonat nicht und liegt weiterhin bei 3,1 Prozent (Vorjahr: 3,9 Prozent). 1397 gemeldete Stellen sind unbesetzt, 44 weniger als noch im März.

Im Landkreis Eichstätt ging die Arbeitslosigkeit auch im April weiter zurück. Zum Stichtag waren 1111 Personen auf Arbeitssuche, 105 weniger als im Vormonat (Vorjahr: 1590). Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang um 479 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote beträgt Ende April sehr gute 1,4 Prozent (Vormonat: 1,6 Prozent, Vorjahr: 2,1 Prozent). 1055 Arbeitsstellen und damit 19 mehr als im März, sind den Vermittlungsfachkräften als vakant gemeldet.

Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ist die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen weiter zurück gegangen. 1132 Bürgerinnen und Bürger und damit 68 weniger als im Februar waren auf Beschäftigungssuche. Im Vorjahresvergleich sind es 251 weniger. Die Arbeitslosenquote sinkt um 0,1 Punkte auf 2,0 Prozent. Im April 2021 lag sie noch bei 2,4 Prozent. 796 Arbeitsstellen sind als vakant gemeldet, 13 mehr als im Vormonat. Vor Jahresfrist waren 594 Arbeitsplätze unbesetzt.

Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Pfaffenhofen ist im April weiter gesunken. Die Zahl der arbeitslos Gemeldeten hat sich um 63 auf 1324 verringert. Gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres bedeutet dies ein deutliches Abschmelzen um 528. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Punkte auf 1,7 Prozent (Vorjahr: 2,4 Prozent). Das Arbeitsplatzangebot umfasst 1113 offenen Stellen und damit 18 mehr als im Vormonat. Im April 2021 waren zum Vergleich 894 offene Stellen gemeldet. (ty)