Landkreis Neuburg-Schrobenhausen verstärkt Gesundheitsamt
Arbeiten am LImit

23.01.2022 | Stand 23.01.2022, 18:32 Uhr
Schnelltest −Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Aufgrund der enorm steigenden Infektionszahlen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen hat sich die Führungsgruppe Katastrophenschutz des Landkreises heute zu einer Krisenstabssitzung getroffen. Gemeinsam mit Vertretern des Gesundheitsamtes, des Katastrophenschutzes und des Personalamtes hat Landrat Peter von der Grün Maßnahmen besprochen, mit denen kurzfristig eine Entschärfung der aktuellen Situation ermöglicht werden kann.

In den vergangenen Tagen verzeichnete das Gesundheitsamt jeweils zwischen 200 und 300 Fälle pro Tag. Die 7-Tages-Inzidenz im Landkreis ist auf 1350 gestiegen. Besonders die Kontaktnachverfolgung von Indexfällen, also Fällen, die eine Infektionskette auslösen, ist für das Gesundheitsamt personell nicht mehr allein stemmbar. Dies hat unter anderem zur Folge, dass nicht mehr alle Personen, die als positiv gemeldet werden, zeitnah vom Gesundheitsamt kontaktiert und beraten werden können. Landrat von der Grün bittet deshalb zunächst um Verständnis, dass die betroffenen Bürger nicht umgehend eine Rückmeldung erhalten. Für Bürger in Quarantäne bleiben Freitestungen zur Beendigung der Quarantäne trotzdem weiterhin rechtzeitig möglich, so eine Landkreis-Sprecherin.

Um bei der Bearbeitung der Indexfälle kurzfristig für Entlastung zu sorgen, werden vorübergehend Mitarbeiter aus anderen Abteilungen des Landratsamtes zur Unterstützung des Gesundheitsamtes hinzugezogen. Entsprechende Schritte wurden bereits am heutigen Sonntag eingeleitet, damit bereits ab Montag die ersten Maßnahmen greifen. Dadurch kann es in anderen Arbeitsbereichen des Landratsamtes vorübergehend zu längeren Bearbeitungszeiten kommen.

Bereits seit der vergangenen Woche ist eine digitale Lösung in Arbeit, über die die Indexfälle stärker automatisiert abgearbeitet werden können. Dies dient nicht nur zur Entlastung des Gesundheitsamtes, sondern vor allem auch zur schnelleren Information der betroffenen Personen. Parallel werden noch weitere Maßnahmen zur Entlastung des Gesundheitsamts sowie zur Beschleunigung der Abläufe geprüft, unter anderem eine personelle Verstärkung der Indexfall-Bearbeitung durch Externe.

Zudem arbeiten auch die Labore, die die PCR-Tests auswerten, derzeit an der äußersten Belastungsgrenze. Dies hat zur Folge, dass die Wartezeiten auf das Ergebnis immer länger werden.

Ein schnelles Handeln werde dadurch immer schwieriger, so das Landratsamt. Um diesem Umstand entgegenzuwirken, finden „Freitestungen zur Beendigung der Quarantäne ab sofort primär mit den deutlich rascher arbeitenden Schnelltests statt“. Anerkannt werden dabei die „qualifizierten Antigen-Schnelltests“, die in den Testzentren des Landkreises sowie in den vom Landkreis zugelassenen Teststationen angeboten werden. Dies soll zum einen eine schnellere Ergebnismitteilung für die Betroffenen, zum anderen eine Entlastung der Laborkapazitäten – und damit letztlich wiederum eine beschleunigte Ergebnismitteilung durch die Labore – ermöglichen.

Freitestungen mittels PCR-Test werden bis auf weiteres nur noch für solche Personen durchgeführt, die im medizinischen oder pflegerischen Bereich tätig sind (Krankenhäuser, Arztpraxen, Altenheime, Pflegeheime, Pflegedienste). Alle übrigen Personen, die nicht in einem dementsprechend sensiblen Bereich tätig sind, können sich weiterhin mittels qualifiziertem Antigen-Schnelltest freitesten. (ty)