Neuburger Klinikseelsorger erliegt mit 73 Jahren einer Covid-Erkrankung
Anton Tischinger ist tot

27.12.2021 | Stand 27.12.2021, 17:30 Uhr
Anton Tischinger −Foto: Janda

Anton Tischinger ist tot. Der beliebte Seelsorger der Neuburger KJF-Klinik St. Elisabeth ist am frühen Montagmorgen an einer schweren Covid-19-Erkrankung gestorben. Der gebürtige Augsburger wurde nur 73 Jahre alt.

Mit Tischinger verliert das Dekanat einen kernigen Seelsorger, einen Mann mit Draht zu den Menschen. Aber auch einen, der gerne mal aneckte. "Er hatte eine unverwechselbare und kraftvolle Art", würdigt Neuburgs Stadtpfarrer Herbert Kohler das Wirken Tischingers, der seit 2012 in der Klinik und auch in der Pfarreiengemeinschaft St. Peter und Heilig Geist tätig war. Sein Weg begann jedoch in Augsburg-Oberhausen, wo er als Ministrant tätig war.

Nach Studium und Priesterweihe im Jahr 1977 ging er als Kaplan nach St. Konrad in Augsburg, Bobingen und Königsbrunn. Tischinger wählte zunächst den Weg zurück an die Universität, wo er zum Werk des Freiburger Religionsphilosophen Bernhard Welte promovierte. Es folgten Stationen als Pfarrer in Untermeitingen, Todtenweis und Nördlingen. 1996 wechselte Tischinger in die Militärseelsorge, bevor er nach einem Jahr als Pfarrer in Bad Wörishofen nach Neuburg kam. Dort trat er die Nachfolge von Winfried Kruac an, der erst vor wenigen Wochen ebenfalls an einer Covid-Erkrankung gestorben ist.

"Ein engagierter Pfarrer ist von uns gegangen", sagt Augsburgs Bischof Bertram Meier zum Tode Tischingers. Dieser hatte sich am zweiten Advent in Behandlung begeben, als sich seine eine Woche zuvor diagnostizierte Corona-Infektion zunehmend verschlimmerte. Schnell war klar, dass die Lungen des beliebten Seelsorgers nicht mehr genügend Sauerstoff aufnehmen. Am Montagmorgen machte sein von zahlreichen Folgeerkrankungen geschwächter Körper schließlich nicht mehr mit. Um 4.30 Uhr starb Tischinger auf der Intensivstation.

Abschied nehmen war für die vielen Menschen in Neuburg und Rohrenfels, denen der Klinikpfarrer durch sein Wirken verbunden war, in den vergangenen Tagen wegen der Infektion nicht möglich. Daher findet am kommenden Donnerstag um 10.30 Uhr in der Hofkirche ein Requiem statt, um 14.30 Uhr ist die Beisetzung im Wallersteiner Ortsteil Munzingen (Kreis Donau-Ries) geplant. Dort findet Tischinger im Familiengrab seine letzte Ruhe. (sja)