Wenn künftig in Kitas und Schulen von einem Maximilian die Rede ist, wird es schwierig: Wie in den vergangenen drei Jahren war dies 2024 der beliebteste Vorname in Ingolstadt. Bei den Mädchen teilen sich erstmals Anna und Emilia den Spitzenplatz.
Wie zu jedem Jahresbeginn war auch heuer Standesamtsleiter Reinhard Rauscher wieder fleißig und hat die Statistik für 2024 ausgewertet. Bei den Buben folgten mit knappem Abstand Noah, Jonas, Leon sowie Luca.
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Letzterer sowie Noah sind erstmals unter den ersten Fünf. Leon ist seit 2021 dort stets vertreten, Jonas war 2021 schon mal dabei. Leo, David und Ludwig waren 2023 unter den ersten Fünf und landeten im Vorjahr auf den Plätzen 10, 13 und 15. Bundesweit sind Leon, Noah, Matteo, Elias und Luca auf den vorderen Plätzen, in Bayern Leon, Felix, Lukas, Maximilian und Elias.
Bei den Mädchen sind auch die Ränge zwei und drei erstmals geteilt: Lena und Mia mussten sich ganz knapp Emma und Sophia geschlagen geben. Alle diese Namen auf den ersten drei Plätzen tauchen seit Jahren regelmäßig ganz vorne in der Statistik auf. Neu waren 2024 Nora und Leni auf den Rängen 4 und 5.
Mehr als zehnmal vergeben wurden 2024 auch Isabella, Johanna, Lara, Luisa, Antonia, Ella, Hanna(h), Lea, Leonie, Lina, Marie, Sara, Clara, Fiona und Marlene sowie Felix, Paul, Elias, Jakob, Leo, Lukas, Max, Ludwig, Simon, David, Raphael, Moritz, Benedikt, Daniel, Florian, Johannes, Luis, Matteo, Theo und Valentin.
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Die ungewöhnlichsten Namen des Jahres
Manche Namen tauchen dagegen in Rauschers Statistik nur einmal auf. Zu diesen seltenen und teils außergewöhnlichen Vornamen zählen unter anderem Peaches, Ermengarde, Mirabell, Marille, Berenike oder Livia sowie Phoenix, Parzival, Aurelian, Daimon, Ignaz oder Bruno. Wie Rauscher betont, sei dies keine Wertung, sondern solle nur die Bandbreite von Namen aufzeigen, die heute vergeben und auch eingetragen werden.
Insgesamt zählte das Standesamt Ingolstadt im Vorjahr 2743 Geburten und damit rund 50 weniger als noch 2023. Seit dem Jahr 2000 ist dies der siebenthöchste Wert, das Maximum lag 2021 bei 3096 Geburten.
Neu in der Statistik sind die „Anmeldungen und Erklärungen nach dem Gesetz über die Selbstbestimmung in Bezug auf den Geschlechtseintrag (SBGG)“. Es löste bei Inkrafttreten im November 2024 das bis dahin geltende Transsexuellengesetz ab und macht es möglich, durch eine Erklärung am Standesamt die Geschlechtszuordnung und den Vornamen neu festzulegen.
Dies ist laut Rauscher drei Monate vor der eigentlichen Erklärung beim Standesamt anzumelden. In Ingolstadt haben nach seinen Angaben bisher 59 Personen davon Gebrauch gemacht.
Bei den Eheschließungen fiel die Anzahl mit 499 erstmals seit 2000 unter die Marke von 500. Zum Vergleich: Der höchste Wert wurde 2018 registriert, als sich 658 Paare das Jawort gaben.
Reinhard Rauscher ist auch für die Statistik der Sterbefälle zuständig. 1989 Todesfälle haben er und seine Mitarbeiter beurkundet, der vierthöchste Wert seit dem Jahr 2000.
1765 Menschen traten im Vorjahr aus einer Kirche aus, wobei nur Austritte aus Glaubensgemeinschaften registriert werden, die den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts besitzen – bei allen anderen erfolgt dieser Schritt privatrechtlich und wird daher nicht verzeichnet.
Auch hier der Vergleich: Im Jahr 2022 wurde mit über 2500 Austritten ein Höchststand erreicht, gefolgt von 1871 im Jahr 2023. Anfang der 2000er Jahre schwankte die Zahl zwischen gut 400 und knapp 1000.
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass das Standesamt Ingolstadt alle „Personenstandsfälle“ beurkundet, die in Ingolstadt eintreten. Das heißt, dass die angeführten Zahlen auch Geburten, Eheschließungen und Todesfälle von Menschen einschließen, die von auswärts kommen, also beispielsweise zur Geburt ihres Kindes ins Klinikum gehen.
Umgekehrt gilt dasselbe: Kinder von Müttern aus Ingolstadt, die im Krankenhaus Kösching zur Welt kommen, werden im Register des Marktes Kösching geführt.