Ausländerbehörde in der Kritik
„Angelockt“ zur Abschiebung? Fall eines 26-Jährigen in Eichstätt wirft Fragen auf

26.10.2021 | Stand 26.10.2021, 10:53 Uhr

Abgeschoben: Die Vorgehensweise des Eichstätter Landratsamtes gegen einen 26-jährigen Nigerianer wirft Fragen auf. Foto: : Philipp von Ditfurth/dpa (Symbolbild)

Von Eva Chloupek

Eichstätt – Direkt aus der Amtsstube der Ausländerbehörde heraus ist ein 26-jähriger Nigerianer in Abschiebehaft genommen und inzwischen ausgeflogen worden. Der Vorgang an sich hatte unbestritten rechtliche Gültigkeit. Die Art und Weise wirft allerdings Fragen auf. Ereignet hatte sich der Fall bereits im August. Öffentlich geworden ist er jetzt durch eine entsprechende Anfrage der Grünen am Rande der jüngsten Kreistagssitzung.

Die beiden Grünen-Kreisrätinnen Simone Zink und Friederike Rötzsch haben den Landrat um Stellungnahme gebeten, weil sie einen massiven Vertrauensverlust für das Landratsamt fürchten. Gerade weil der Landkreis so engagiert an der Inklusion arbeite, wollten sie den Vorgang, der das Amt in ein schlechtes Licht rücke, so nicht stehen lassen.

Was ist passiert? Der 26-jährige Nigerianer hatte am 6. August ein Schreiben der Ausländerbehörde bekommen. Darin wird er am 16. August um 9 Uhr „erneut um Vorsprache“ gebeten, weil „aufgrund technischer Probleme“ seine biometrischen Daten – also Passbild und Fingerabdrücke – neu aufgenommen werden müssten. „Bei dieser Gelegenheit wird ebenfalls um Mitteilung zum aktuellen Sachstand Ihrer möglichen Berufsausbildung gebeten.“ Als der junge Mann, der einen festen Wohnsitz und eine Arbeitsstelle hatte, zum Behördentermin in der Weißenburger Straße erschien, wurde er an Ort und Stelle abgeführt und in Abschiebehaft genommen.

Den kompletten Artikel können Sie hier lesen.