Ein Mannheimer Tor auf dem Aachener Tivoli (0:0) am Mittwoch hat gefehlt, und der FC Ingolstadt hätte sich schon vor dem achten Spieltag der 3. Liga auf einem Abstiegsplatz wiedergefunden.
Nach den Ergebnissen von Samstag starten die Schanzern nun als 17. in ihr Spiel an diesem Sonntag (13.30 Uhr/kostenlos bei Magenta Sport) gegen Hansa Rostock und laufen Gefahr, diesen Platz im Falle eines weiteren Negativerlebnisses zu behalten. Wir beantworten die dringendsten Fragen vor der wegweisenden Partie.
Wie ist die Ausgangslage?
Aus FCI-Sicht sehr bescheiden, der Frust sitzt tief. Die Schanzer warten in der 3. Liga seit über einem Monat auf einen Sieg. 14 erzielte Tore, die drittmeisten, sind ein Muster ohne Wert. Weil die Schießbude der Liga Gegentor um Gegentor „frisst“ (bereits 16), um im Wortlaut von Keeper Marius Funk nach dem 3:4 beim SV Sandhausen zu bleiben. Dort hielten die Schanzer eine Stunde lang mit, um im Anschluss völlig einzubrechen. Ein Indiz dafür, dass die Negativserie inzwischen eine mentale Belastung darstellt? „Kopfsache ist Fußball immer“, meint FCI-Trainerin Sabrina Wittmann. Ihre Mannschaft präsentiert sich derzeit völlig verunsichert. Die eigenen Erwartungen lähmen die Beine. Besonders ersichtlich war das in den wenigen Minuten, als die Schanzer in Sandhausen führten und somit wieder etwas zu verlieren hatten.
Wie ist die Stimmung unter den Fans?
Mäßig. Das offensiv formulierte Saisonziel vom Aufstieg in die 2. Bundesliga hat die Erwartungen der Fans an die Mannschaft angeschürt. Mehr dazu lesen Sie hier.
Wie geht Wittmann mit dem Druck um?
Noch außen hin relativ locker, aber verständlicherweise längst nicht mehr so entspannt wie zu Saisonbeginn. Ein Vorwurf ihren Spielern gegenüber kommt Wittmann dennoch nicht über die Lippen. Doch der überaus karge Punkteschnitt von nur 1,0 nervt natürlich auch die 33-Jährige gehörig. Wichtig sei ihr aber, in der Bewertung Spieler und Trainerin nicht zu trennen. „Wir müssen bei uns bleiben, halten zusammen und werden uns nicht von außen einreden lassen, dass wir da nicht gemeinsam durchgehen. Wir haben keine andere Option.“
Wird zum Ende der Englischen Woche rotiert?
In der Defensive hat Wittmann wenig Spielraum, weil mit Mattis Hoppe (Knieverletzung) und Moritz Seiffert (Oberschenkel) zwei Außenverteidiger ausfallen. Linksverteidiger Leon Guwara, den der FCI im Sommer nicht los wurde, schaffte es in dieser Saison der 3. Liga noch nicht einmal in den Kader – auch trotz der zuletzt angespannte(re)n Personalsituation in der Defensive nicht. Mladen Cvjetinovic stünde als Alternative für die Innenverteidigung bereit. „Die Jungs machen einen fitten Eindruck“, erklärte Wittmann zu den am Dienstag eingesetzten Spielern, schloss eine Rotation aber nicht aus. In Sandhausen setzte sie auf eine Mischung aus Abwehrbollwerk und Erfahrung.
Mögliche Aufstellungen:
FC Ingolstadt: Funk - Costly, Malone (Cvjetinovic), Lorenz, Dühring - Fröde, Besuschkow - Kopacz (Deichmann), Kanuric (Zeitler) - Grönning, Borkowski.
Hansa Rostock: Uphoff - Gürleyen, Roßbach, Rossipal - Neidhart, Schuster, Dirkner, Ruschke - Lebeau - Naderi, Haugen.
Was gibt es zu Gegner Rostock zu wissen?
Als der Motor von Zweitliga-Absteiger Hansa zum Start stotterte, besserte Sportchef Amir Shapourzadeh den Kader nach und stärkte den Coach Bernd Hollerbach. Dies zahlt sich nun aus. Beim 4:1 am Dienstag gegen die SpVgg Unterhaching schaffte Rostock den ersten Saisonsieg und erzielte dabei in einer Partie ebenso viele Tore wie in den sechs Spielen zuvor.
Ist Hansa ein gutes Omen für die Schanzer?
Das kann man so sagen. In bislang einem Dutzend Pflichtspielen gingen die Schanzer nur einmal als Verlierer vom Platz (sechs Siege, fünf Remis). In bester Erinnerung bleibt die Relegation 2009/10, als der FCI nach einem 1:0 daheim und einem 2:0 an der Ostsee seinen zweiten Aufstieg in die 2. Bundesliga feiern konnte.
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