Am Freitag beginnt das Schanzer Herbstvergnügen

22.09.2020 | Stand 22.09.2020, 6:32 Uhr
Schanzer Herbstvergnügen −Foto: Brandl

(ty) Vergangenen Freitag kam das Plazet vom Gesundheitsamt, und schon am Wochenende begannen einige Schausteller damit, ihre Geschäfte auf dem Festplatz an der Dreizehnerstraße aufzubauen.

Eile ist geboten, denn bereits am Freitag, 25. September, soll das Schanzer Herbstvergnügen, wie sich das Volksfest-Ersatzformat nennt, seinen Auftakt feiern. Bis zum 11. Oktober kann dann in Ingolstadt unter Einhaltung des Infektionsschutzes Herbstfest-Atmosphäre genossen werden. 40 Fahrgeschäfte für Kinder und Erwachsene sowie weitere Angebote, darunter Imbissbuden, Süßwaren und Biergärten, sind auf dem Platz zugelassen. Bis zu 800 Personen, die sich zuvor per App oder handschriftlich am Eingang registrieren müssen, dürfen gleichzeitig auf das Gelände.

So ist es in den Bestimmungen festgelegt. Bis dahin war es ein steiniger Weg, denn der Ausrichter des besonderen Herbstfests, die Arge Volksfeste, Dulten und Märkte, musste das Konzept mehrmals anpassen, bevor die Behörde zustimmte (wir berichteten). "Es war zum Verzweifeln. Wir haben lange gekämpft und viele Hürden genommen, weil unsere Ansichten und die des Gesundheitsamtes zu verschieden waren", sagte Vorsitzender Siegfried Schön am Montag auf dem Platz zum DK. Er hebt vor allem das Engagement von Bürgermeisterin Dorothea Deneke-Stoll (CSU) hervor, die als Vermittlerin aufgetreten sei. Diskussionsbedarf habe es demnach wegen der Anzahl der Besucher (die Arge wollte 1000 gleichzeitig, die Vorgabe waren 500), der Menge an Sicherheitskräften und der Anzahl der Toiletten gegeben. "Alles Kleinigkeiten, die der Bürger nicht so wahrnimmt", findet Schön. Ihm sei es wichtig gewesen, dieses Jahr noch ein Signal zu geben. Denn sonst, so glaubt er, hätte es für 2021 "sehr schwarz" ausgesehen. "Wir müssen jetzt Vertrauen zum Publikum und zu den Behörden aufbauen und wollen zeigen, dass wir flexibel sind", erklärt er.

Die Arge habe etwa eigens eine App programmieren lassen, mit der sich die Besucher registrieren können. Kommen die Leute an, loggen sie sich über die App ein. Beim Verlassen des Geländes loggen sie sich wieder aus. So könne - wie gefordert - die Aufenthaltsdauer jedes einzelnen Besuchers minutengenau festgehalten werden, so Schön. Es sei auch möglich, zu diesem Zweck eine Karte auszufüllen, was jedoch am Eingang mehr Zeit erfordere. Die Schausteller reagierten erleichtert: "Schön, dass es doch noch Volksfestfeeling mit Leuten, Musik und Lichtern in Ingolstadt gibt. Das fehlt einfach", sagt Sascha Feger, der einen Süßwarenstand betreibt. Er sei normalerweise jährlich auf zehn Volksfesten vertreten. Melanie Kreis, die auf dem Festplatz Crêpes verkauft, nutzt den Montagvormittag nicht nur für den Aufbau, sondern auch für einen Plausch mit Schausteller-Kollegin Alexandra Bonrath, Inhaberin eines Imbissstandes. "Wir haben uns seit dem Christkindlmarkt nicht mehr gesehen", sagt Bonrath.

Beiden steht die Vorfreude auf die zwei Festwochen ins Gesicht geschrieben - sie strahlen mit der Septembersonne quasi um die Wette. "Wir sind sehr dankbar dafür, dass die Stadt uns das ermöglicht", sagt Kreis, die im August in Nürnberg am Hauptmarkt an einer ähnlichen Veranstaltung teilnehmen konnte, wie sie erzählt. Für Bonrath sei es jedoch der erste Platz in diesem Jahr, wie sie beteuert. Das krisenbedingt außergewöhnliche Schanzer Herbstvergnügen hat Sonntag bis Donnerstag von 11 Uhr bis 21 Uhr und am Freitag und Samstag bis 22 Uhr geöffnet.