Affen in „trostlosem Gehege“

„Aktionsgruppe Tierrechte Bayern“ erstattet Anzeige gegen Zoo Wasserstern

29.06.2020 | Stand 29.06.2020, 10:16 Uhr
Justizia
Symbolbild Gericht −Foto: Pixabay

„Aktionsgruppe Tierrechte Bayern“ erstattet Anzeige gegen Zoo Wasserstern

(ty) Die Initiative "Aktionsgruppe Tierrechte Bayern" hat Anzeige gegen die Verantwortlichen des Zoo Wasserstern beim Veterinäramt Ingolstadt erstattet, wie die Aktionsgruppe mitteilt. Grund dafür war für die Gruppe eine vorausgegangene Recherche im Privatzoo, der zahlreiche tierschutzrelevante Verstöße zu Tage gefördert habe. So würden in dem kleinen Zoo etwa zwei Weißstörche in einem viel zu kleinen Gehege gehalten. Dieses sei laut Schätzungen der Tierschutzinitiative höchstens 100 Quadratmeter groß. Vorschrieben sei allerdings eine Gehegegröße von mindestens 1500 Quadratmetern.

Zudem dokumentierte die Aktionsgruppe Tierrechte Bayern nach eigenem Bekunden Verhaltensauffälligkeiten bei den Nasenbären. Die Tiere liefen immer wieder gestresst und nervös am Gehege auf und ab. Ein besonderer Dorn im Auge sei den Tierschützern die Primatenhaltung. Der Zoo Wasserstern halte unter anderem vier indische Hutaffen in einem „trostlosen und kahlen Betongehege“. „Die gesetzlich vorgeschriebenen Rückzugsmöglichkeiten fehlen vollständig, sodass die Tiere ständig den Blicken der Besucher ausgeliefert sind“, so die Tierschutzinitiative. Die Tiere müssen in einem Gehege ohne auch nur eine einzige Pflanze hinter der Glasscheibe leben.“

Aufgrund der von ihre ausgemachten Mängel hat die Aktionsgruppe Tierrechte Bayern am Freitag Anzeige gegen die Verantwortlichen beim zuständigen Veterinäramt in Ingolstadt erstattet und fordert die Behörden auf, den Hinweisen umgehend nachzugehen. Insbesondere die Primatenhaltung hält die Tierschutzgruppe für nicht verantwortbar und fordert den Betreiber daher auf, auf die Haltung der hochsozialen Tiere auf lange Frist zu verzichten. Primaten in einem winzigen Gehege aus Beton hinter der Glasscheibe zu halten sei nicht mehr zeitgemäß und ethisch nicht mehr zu rechtfertigen. Die internationale Affenschutzorganisation Great Ape Project rund um den Wissenschaftsjournalist Colin Goldner habe den Ingolstädter Zoo bereits vor einigen Monaten besucht und die Affenhaltung kritisiert. Die Aktionsgrupppe Tierrechte Bayern setzt sich seit Jahren für Tierrechte ein und dokumentiert immer wieder Tierschutzverstöße in Zoos und Zirkussen.