Für den Zensus im kommenden Jahr sucht die Stadt Ingolstadt Interviewer
12 000 Bürgern auf den Zahn gefühlt

30.11.2021 | Stand 30.11.2021, 8:47 Uhr
Interviewer −Foto: Statistische Ämter des Bundes und der Länder

Der Zensus ist deutschlandweit die größte statistische Erhebung. Es handelt sich dabei um eine EU-weite Bevölkerungszählung. Die EU-Mitgliedsstaaten sind verpflichtet, alle zehn Jahre zuverlässige und vergleichbare Daten zu ermitteln, um diese als Planungsgrundlage nutzen zu können. Für die Durchführung des Zensus wurden in Deutschlands Kommunen Erhebungsstellen eingerichtet. Diese arbeiten zusammen mit dem bayerischen Landesamt für Statistik an der Durchführung der Befragungen der Bürger. Für die erfolgreiche Umsetzung sucht die Stadt nun nach Personen, die Erhebungsbeauftragte (Interviewer) werden möchten.

Im Rahmen des Zensus werden in Ingolstadt stichprobenartig etwa 12 000 auskunftspflichtige Personen interviewt. Hauptziel ist die Ermittlung der exakten aktuellen Einwohnerzahl. Daneben werden außerdem soziodemographische Angaben erhoben, wie das Alter, das Geschlecht oder die Staatsbürgerschaft. Zudem werden auch Angaben zur Wohn- und Wohnungssituation sowie zum Bildungsstand und Erwerbsstatus abgefragt. Auf Grundlage der Daten des Zensus werden wichtige finanz-, wohn- und gesellschaftspolitische Entscheidungen in Bund, Ländern und Kommunen getroffen, wie beispielsweise der Finanzländerausgleich oder die Verteilung von EU-Fördergeldern. Außerdem werden die Daten für kommunale Planungen, wie die Anzahl an Kindergärten, Schulen oder Altenheimen, benötigt. Datenschutz hat beim Zensus höchste Priorität.

Die erhobenen Daten werden immer anonymisiert ausgewertet, aus Veröffentlichungen werden niemals Rückschlüsse auf einzelne Personen möglich sein. Alle am Zensus beteiligten Personen sind zur Verschwiegenheit verpflichtet. Das gilt auch für die Auswahl der Erhebungsbeauftragten und es wird außerdem berücksichtigt, dass es nicht zu Interessenskonflikten kommt. Daher werden Personen, die beispielsweise bei der Polizei oder in Meldeämtern arbeiten, nicht als Interviewer eingestellt. 

Für die persönlichen Haushaltsbefragungen ist die Stadt Ingolstadt auf der Suche nach zuverlässigen und verschwiegenen Erhebungsbeauftragten. Diese müssen volljährig sein und zum Stichtag des Zensus, dem 15. Mai 2022, ihren Wohnsitz in Deutschland haben. Da die Befragungen mittels eines Tablets durchgeführt werden, ist auch ein sicherer Umgang mit Smartphone oder Tablet wichtig. Die Befragungen finden vom 16. Mai 2022 bis Ende Juli 2022 statt – im Zeitraum dieser zwölf Wochen sind die Interviewer in ihrer Zeiteinteilung, abgesehen von wenigen Vorgaben, flexibel. Aufgabe der Erhebungsbeauftragten wird es sein, die zugeteilten Anschriften zu begehen, die Terminankündigungen bei den auskunftspflichtigen Bürgern einzuwerfen sowie die auskunftspflichtigen Ingolstädter zu befragen. Pro Erhebungsbeauftragten sollen etwa 100 Personen befragt werden und sie werden für dieses Ehrenamt mit rund 700 bis 800 Euro steuer- und sozialversicherungsfreier Aufwandsentschädigung entlohnt. Die Interviewer werden in einer Schulungsmaßnahme auf ihre Tätigkeit vorbereitet. Bewerbungen sind online unter www.ingolstadt.de/zensus2022 möglich. (ty)