„Abriss kommt nicht infrage“

05.07.2017 | Stand 12.11.2019, 11:07 Uhr

Das Donaukurier-Gebäude in der Donaustraße soll erhalten bleiben und einer neuen Nutzung zugeführt werden (ty) Nicht nur in das Hillenbrandhaus in der Donaustraße soll – wie berichtet – neues Leben einziehen. Auch das ehemalige Donaukurier-Gebäude daneben wird neu geplant. Im Gegensatz zum Hillenbrand-Haus soll das jedoch – und sicherlich zur Erleichterung vieler Denkmalschützer – nicht

Das Donaukurier-Gebäude in der Donaustraße soll erhalten bleiben und einer neuen Nutzung zugeführt werden

(ty) Nicht nur in das Hillenbrandhaus in der Donaustraße soll – wie berichtet – neues Leben einziehen. Auch das ehemalige Donaukurier-Gebäude daneben wird neu geplant. Im Gegensatz zum Hillenbrand-Haus soll das jedoch – und sicherlich zur Erleichterung vieler Denkmalschützer – nicht abgerissen werden.

Der Bauunternehmer Achim Schlafke hat das Gebäude inzwischen gekauft, und er will es nicht abreißen, sondern sanieren. In den 1950er-Jahren bauten der Ingolstädter Architekt Josef Elfinger und sein Münchener Lehrmeister Franz Xaver Proebst das imposante Gebäude mit seiner 32 Meter breiten Stahlbetonfassade zur Donaustraße hin. Mittlerweile steht es seit einigen Jahren leer, immer wieder gab es Pläne, die sich allerdings allesamt nicht verwirklichen ließen. Zuletzt war ein Neubau mit Wohnungen und Ladenflächen sowie Tiefgarage geplant, doch im vergangenen Herbst wurde das Gebäude dann an Achim Schlafke verkauft.

Der Bauunternehmer, der seit 1981 in Ingolstadt lebt und ursprünglich aus Schleswig-Holstein stammt, hat mit seiner Firma RMN Wohnbau auch schon Projekte wie die Entkernung des denkmalgeschützten Klinikgebäudes an der Sebastianstraße gestemmt und sich das ehemalige Bäumler-Gelände gesichert, das er gerade entwickelt.

Schlafke kann beim DK-Gebäude auf eine Genehmigung der Stadtverwaltung für die ursprüngliche Vorplanung zurückgreifen, auch wenn die noch einen Neubau vorsah. Ein Abriss kommt für Schlafke aber nicht infrage, wie er gestern erklärte. „Das Gebäude hat eine gute Substanz“, sagt er. Das hätten ihm auch mehrere Gutachten bestätigt.

Im Herbst will Schlafke mit der Planung beginnen. Bis dahin existierten die Ideen nur in seinem Kopf, sagt er. Für das Erdgeschoss und den ersten Stock stellt er sich wie früher gewerbliche Nutzung vor, darüber könnten viele kleine Apartmentwohnungen entstehen – oder ein Hotel. Die einzelnen Stockwerke seien zwar von vielen Betonstützen durchzogen, aber die Trockenbauwände im Inneren könnten ja im Grunde beliebig abgerissen und neu aufgebaut werden, erklärt Schlafke. „Da kommen gute Räume zustande.“ Er sei auch erstaunt gewesen, wie viel Licht doch in das sehr verschlungene Gebäude an Donau- und Münzbergstraße hineingelange.

Auf dem Dach würde Schlafke gerne aufstocken und eine oder mehrere Penthousewohnungen mit Dachterrasse bauen – inklusive eindrucksvollen Blicks über die gesamte Altstadt sowie auf die Donau. Schließlich wäre der in der Vorplanung genehmigte Neubau deutlich höher als das Bestandsgebäude gewesen. „Vieles ist machbar“, sagt Schlafke. Eines ist klar: Auch wenn das Gebäude nicht unter Denkmalschutz steht, möchte die Untere Denkmalschutzbehörde bei der künftigen Gestaltung mitreden, wie der Investor erklärt. Vor allem die Gestalt der prägnanten Fassade sollte möglichst erhalten bleiben.

Gespräche mit dem Eigentümer des alten Hillenbrand-Gebäudes am Eck Donaustraße/Münzbergstraße, das vom alten DK-Gebäude gewissermaßen eingekeilt wird, hat Schlafke noch nicht geführt. „Damit habe ich mich noch nicht beschäftigt, das könnte man so aber auch nicht integrieren“, sagt er.

Ein Problem wird sich nicht lösen lassen: die fehlenden Parkplätze. „Das lässt sich nicht ändern“, sagt Schlafke. Deswegen setze er auch auf kleinteiliges Wohnen oder ein Innenstadthotel – da falle der Mangel angesichts der wahrscheinlichen Wohnklientel nicht so sehr ins Gewicht. Eine Lösung wie beim geplanten Neubau mit Tiefgarage wäre für Schlafke nicht infrage gekommen: Nach drei Metern würde man schon auf Grundwasser stoßen, das man dann abpumpen müsste. Ein teures Unterfangen. Schlafke: "So was bringt sie um."

Thorsten Stark

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