Gremium stimmt geschlossen für Stellungnahme zum geplanten Ausbau der Bundesstraße
Klare Kante bei der B16

26.01.2022 | Stand 26.01.2022, 7:37 Uhr
B16 bei Weichering −Foto: Janda

Der vierspurige Ausbau der Bundesstraße 16 zwischen der A9 bei Ingolstadt und dem Anschluss beim Neuburger Stadtteil Feldkirchen ist wohl kaum zu stoppen. Das haben auch die Verantwortlichen in Weichering längst erkannt. Dennoch versucht der Gemeinderat nun mit einer Stellungnahme, die Belastung für die Bürger zumindest in Grenzen zu halten. 

Dass ein dreispuriger Ausbau für die Mitglieder des Gremiums ausreichend ist, gilt in Weichering schon lange als offenes Geheimnis. An diesem Grundsatz wollen die Kommunalpolitiker auch festhalten - allerdings nicht stur. Stattdessen wird die Verwaltung die Stellungnahme zum 2016 in Berlin beschlossenen Bundesverkehrswegeplan modifizieren und für den Fall ergänzen, dass es beim vierspurigen Ausbau bleibt. 

Darin enthalten sind neben einigen Argumenten auch mehrere Wünsche. So soll die Bundesstraße auf Höhe von Weichering keine Standstreifen bekommen; auf diese Weise will das Gremium einen übermäßigen Flächenfraß stoppen und den Verlust landwirtschaftlichen Bodens eingrenzen. Auch ein Tempolimit auf Höhe der Wohnbebauung halten die Gemeinderäte für zwingend erforderlich. Stefan Appel, der seit Jahren in der Bürgerinitiative gegen den Ausbau der B16 kämpft, schlug dazu tagsüber eine Beschränkung auf 100 Kilometer pro Stunde vor, nachts auf 80. Ein Vorschlag, dem das Gremium folgte. 

Darüber hinaus setzen die Gemeinderäte auf einen effektiven Lärmschutz - im Idealfall auf beiden Seiten der Straße. Gleichzeitig sieht es Appel als zwingend erforderlich, dass womöglich zu verbauender Flüsterasphalt in den Lärmberechnungen keine Rolle spielt. "Denn dessen Wirkung verliert sich schnell", erklärte er seinen Gremiumskollegen. Ebenso sinnvoll wäre in seinen Augen ein Ausbau der Straße ohne große Umleitungen. Denn diese würden - wie in den vergangenen Jahren mehrmals gesehen - massive Auswirkungen auf die umliegenden Dörfer haben. Eine Alternative: großräumige Umfahrungen, vor allem für den Schwerlastverkehr.

Darüber hinaus setzt das Weicheringer Gremium auf einen Erhalt der Anschlussstelle bei Maxweiler. Andernfalls fürchten die Kommunalpolitiker eine Zunahme des Verkehrs durch den Weicheringer Kernort. Das Staatliche Bauamt Ingolstadt hat allerdings bereits angekündigt, dass diese Zu- und Abfahrt nur bleibt, wenn das mögliche Paketzentrum der Post bei der Gemeinde kommt. Ebenfalls beibehalten wollen die Räte die Brücke über die B16 in Richtung Kochheim. Diese ist nach Ansicht der Volksvertreter für den landwirtschaftlichen Verkehr wichtig - ebenso wie grundsätzlich die Erreichbarkeit der Äcker. 

Markus Eichlinger forderte zudem ein durchgängiges Radwegenetz nach Ingolstadt. Dieses soll laut Bürgermeister Thomas Mack von Hagau aus über die Staatsstraße 2048 nach Lichtenau führen. Vize-Bürgermeister Thomas Fürst erinnerte daran, dass die Ausfahrt des dortigen Kieswerks samt Anschluss an die dann verlegte Staatsstraße ein Muss sei. Seine Anregung müsste laut Mack aber in den Planungen enthalten sein. (sja)