Eichstätter Bischof Hanke nimmt zu Missbrauchsstudie Stellung
„Schreckliches Versagen“

26.01.2022 | Stand 26.01.2022, 7:25 Uhr
Gregor Maria Hanke −Foto: pde

Zur Missbrauchsstudie für das Erzbistum München-Freising hat sich nun auch der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke geäußert. Das Gutachten habe "innerkirchliche Erschütterungen ausgelöst", sagte er. Als Kirche wolle und müsse man sich "diesem schrecklichen Versagen stellen" und dürfe es "nicht beschweigen". Aufgabe der Kirche sei es, "positive Konsequenzen zu ziehen, indem wir den Schmerz, das Leid und die körperlichen und seelischen Verletzungen der Opfer und Betroffenen in den Blick nehmen". Es gelte, sich "in aller Entschiedenheit an Jesu Solidarität mit den Schwachen und Leidenden" zu orientieren: "Nehmen wir die Begleitung der Verletzten und Verwundeten ernst." Hanke sieht darin "einen bleibenden Auftrag für mich und für alle, die in der Seelsorge tätig sind".

Unterdessen hat sich der frühere Münchner Erzbischof Friedrich Wetter für "eine falsche Entscheidung" in einem Missbrauchsfall entschuldigt. Es tue ihm "von Herzen leid". Richard Kick, Mitglied des vierköpfigen Betroffenenbeirats in der Erzdiözese München-Freising, wirft Kardinal Reinhard Marx "fehlende Hirtensorge" und "moralische Versäumnisse" vor. Im Interview konkretisierte Kick die Vorwürfe: Marx sei zwar "der Chef", habe aber "nicht dafür Sorge getragen, dass tatsächlich etwas passiert". (ty)